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Grundlagen und Haltung

Grundlage meiner Arbeit

ist eine systemische und wertschätzende Haltung gegenüber allen Menschen und ihren Bedürfnissen und Beweggründen.
Oft schaffen Menschen es entgegen ihren guten Absichten nicht, so als Familie miteinander zu leben, wie sie es sich wünschen und vorstellen.
Die Suche nach Schuldigen hierfür führt meist nicht weiter. Bisherige Lösungsversuche der Familien verdienen Respekt, auch wenn dadurch nicht alle Probleme gelöst werden konnten.
Familientherapie und systemischem Elterncoaching können helfen, die Situation in der Familie zu verbessern.


Familientherapie

basiert auf dem systemischen Ansatz. Er ist neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie der am weitesten verbreitete und praktizierte Therapie- und Beratungsansatz.
Die Familientherapie nimmt die Rollen, Beziehungsmuster und -konflikte in der Familie in den Blick. Sie bietet Perspektivwechsel und erweiterte Sichtweisen an und arbeitet an Veränderungs- und Lösungsprozessen für einzelne Familienmitglieder und an der Verbesserung der Situation der gesamten Familie.
Die systemische Haltung wirkt sich auf das Gesamtsystem aus, unabhängig davon, ob mit der gesamten Familie oder mit Einzelpersonen oder Teilen des Systems gearbeitet wird.


Systemisches Elterncoaching

ist in den 1990er Jahren in Israel von Haim Omer entwickelt worden; zunächst, um Eltern, deren Kinder gewalttätig waren oder sich selbst oder andere gefährdet haben, zu helfen. In diesem Zusammenhang entstand auch die Kernaussage des „gewaltfreien Widerstands“ und die Absage an jede Gewalt in der Erziehung. In der Folge ist das Konzept zunächst von ihm und Arist von Schlippe weiterentwickelt und mittlerweile auf viele verschiedene Bereiche elterlicher und pädagogischer Hilflosigkeit ausgeweitet worden. Man hat festgestellt, dass es auch anderen Familien in schwierigen Situationen helfen kann.

Es ist als Angebot gedacht für Eltern (und auch Pädagogen), die sich im Zusammenhang mit sehr schwierigen oder sehr bedürftigen Kindern hilflos fühlen, ihre eigenen Erziehungsideen als nicht mehr erfolgreich oder angemessen erleben und einen Weg aus der o.g. Situation suchen.
Es möchte damit Eltern in Not helfen, ihre elterliche Stimme wieder zu finden, die Hilflosigkeit zu überwinden und zu klaren Positionen zu kommen.

Ziel ist, dass die Eltern wieder wissen, was sie tun können, dass dies angemessen ist und dass sie damit nicht alleine sind.
Die Konfrontation mit dieser Position der Eltern wird den Kindern erleichtern, ihre Eltern als stark und beschützend zu erleben und sich darauf zu verlassen. Es erlaubt ihnen gleichzeitig, sich eine eigene Meinung zu bilden und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne dabei die Beziehung zu den Eltern zu gefährden.


Das Konzept der Wachsamen Sorge

Neben dem Begriff des 'systemischen Elterncoachings' und des 'Gewaltfreien Widerstands' haben sich in der Fachliteratur (Haim Omer, A.v. Schlippe u.a.) mittlerweile auch die Begriffe 'Neue Autorität', 'Stärke statt Macht' und 'Elterliche bzw. professionelle Präsenz' etabliert.
Die dahinter stehende Haltung ist als 'Wachsame Sorge' bekannt. Diese beschreibt eine fürsorgliche und wachsame Präsenz als Grundhaltung, aus der sich für Eltern und Pädagogen den jeweiligen Situationen angemessene Handlungen ergeben können.

Ausgangspunkt für das Coaching der Eltern ist die Erkenntnis, dass wir über die Kontrolle unseres eigenen Verhaltens einen großen Einfluss auf die Prozesse in der Familie, die Beziehungen untereinander und den notwendigen Schutz der Kinder haben. Dabei ist es mir wichtig, zunächst gut zu verstehen, welche Werte den Eltern besonders wichtig sind und welches Problem am meisten unter den Nägeln brennt. Wir beschäftigen uns mit den Eskalationsprozessen in der Familie und erarbeiten Alternativen für die Eltern.

Systemisches Elterncoaching basiert auf einer Stärkung der Präsenz der Eltern. Diese wird unter anderem erreicht durch Methoden der Selbstkontrolle und Deeskalation und durch Gesten zur Verbesserung der Beziehungen innerhalb der Familie, durch die Aktivierung von Unterstützern und Widerstand gegen bestimmte schädigende Verhaltensweisen des Kindes. Es unterscheidet sich daher von anderen Erziehungskonzepten, die eher die elterliche Konsequenz und die Kontrolle über das Verhalten des Kindes in den Vordergrund stellen, und ist eine Alternative, wenn diese nicht (mehr) erfolgreich sind.

Die Grundhaltung des Konzepts wird von vielen Eltern als neu und hilfreich erlebt. Das Coaching ist sehr praxisorientiert, es macht die Eltern wieder handlungsfähig und verbessert ihre Beziehung zum Kind oder Jugendlichen. Die Eltern werden unterstützt und in ein Helfernetz eingebettet, sie erleben sich wieder als kompetent und handlungsfähig. Familientherapeutische und beraterische Elemente werden ergänzend eingesetzt, und bei Bedarf werden die weitere Familie und das Umfeld einbezogen und Unterstützung koordiniert.